Kohlendioxid (CO2) – gut oder schlecht?
Teil 5: Der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre im Laufe der Erdgeschichte
Unsere Erde ist ca. 4,5 Milliarden Jahre alt. In der Uratmosphäre gab es keinen Sauerstoff, dafür aber einen sehr hohen Gehalt an Kohlendioxid, Wasserdampf und Methan. Durch die hohe Treibhausgaskonzentration herrschten auf der Erde Durchschnittstemperaturen von über 50° C. Im entstehenden Ur-Ozean wurde dann aus der Atmosphäre CO2 gelöst und in Sedimenten gebunden. Ebenso wurde CO2 durch Verwitterung von Gesteinen an Land aus der Atmosphäre gebunden und über Sedimente ebenfalls dem Ozean zugeführt. Später kam die Entwicklung der Vegetation hinzu, die durch Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre entnahm und gleichzeitig Sauerstoff produzierte. Die Folge war eine zunehmende Abkühlung der Atmosphäre.
In der Zeit der Dinosaurier vor 100 bis 250 Millionen Jahren lag der CO2-Gehalt in der Atmosphäre ca. 2- bis 3-mal so hoch wie heute. Das hatte Temperaturen zur Folge, die um 8 Grad wärmer waren als heute. In den letzten 65 Millionen Jahren hat der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre dann die Entwicklung genommen, die zu den heutigen Klimaverhältnissen führte. Er sank in den letzten 35 Millionen Jahren beständig auf etwa 300 ppm (parts per million). Bewegungen der afrikanischen und indischen Platte waren wohl der Hauptgrund für die Änderungen des CO2-Gehaltes in dieser Zeit. Nach der Auffaltung vor allem des Himalaya verbrauchten starke chemische Verwitterungsprozesse sehr viel atmosphärisches CO2, das mit den Sedimenten ins Meer gelangte und damit über lange Zeiträume dem Kohlenstoffkreislauf entzogen wurde.
Von Eisbohrkernen aus der Antarktis erhielt die Wissenschaft sehr gute Informationen über den CO2-Gehalt der Atmosphäre der vergangenen 700000 Jahre. Sie belegen besonders überzeugend den Zusammenhang zwischen Temperatur und CO2-Konzentration. CO2-Gehalt und globale Temperatur beeinflussen sich wechselseitig. Eine verringerte globale Temperatur senkt den CO2-Gehalt, und ein niedrigerer CO2-Gehalt führt zu einer noch stärkeren Temperaturabsenkung. Der CO2-Gehalt bewegte sich dabei in einer Spanne zwischen 180 und 300 ppm. Die gegenwärtige CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 380 ppm liegt aber jenseits der eiszeitlichen Schwankungen und lässt sich nicht aus einer vorhergegangenen Erwärmung ableiten.
Sie ist eine Folge anthropogener, also menschengemachter Emissionen und für die aktuelle rapide
Erwärmung des Erdklimas verantwortlich.
Nächste Woche geht es weiter mit Teil 6 zum Thema.
Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch